Rituale im Dojo: Bedeutung und Anwendung
Veröffentlicht am 7. Februar 2017
Rituale und Etikette sind essenzielle Bestandteile des Trainings im Dojo. Sie dienen dazu, den Geist zu fokussieren und die Gedanken auf den gegenwärtigen Moment zu lenken. Doch warum führen wir bestimmte Handlungen im Dojo auf eine festgelegte Weise aus? Und welche Hintergründe haben diese Praktiken?
1. Der Eingangsbereich des Dojo
Beim Betreten des Dojos tragen wir oft Straßenschuhe, die Schmutz, kleine Steine oder Schneematsch mitbringen. Aus Respekt vor dem Trainingsraum ziehen wir diese aus. In vielen Dojos, insbesondere in Japan, ist der Eingangsbereich baulich abgegrenzt, um darauf hinzuweisen, dass vor dem Betreten des Inneren bestimmte Handlungen erforderlich sind.
Ein häufiger Fehler besteht darin, mit sauberen Socken über den schmutzigen Bereich zu gehen, was den Schmutz ins Dojo trägt. Um dies zu vermeiden, haben wir im Sakurayama Dojo eine sichtbare Abtrennung geschaffen: Vom Eingang bis zum Schuhregal liegt ein Teppich, auf dem die Straßenschuhe ausgezogen werden. Daneben befindet sich ein weiterer Teppich, der mit sauberen Socken betreten wird. Einige nutzen auch Zori oder Hausschuhe für den Aufenthaltsbereich.
2. Die Bedeutung von Ritualen
Rituale im Dojo sind eng mit der Etikette verbunden. Durch wiederholte Abläufe konzentrieren wir unseren Geist auf den Moment. Die Herausforderung besteht darin, sich immer wieder neu auf dieselbe Handlung einzulassen und sie mit der gleichen Konzentration wie beim ersten Mal auszuführen.
3. Historische und kulturelle Hintergründe
Viele unserer Praktiken haben evolutionäre, religiöse, ethische, geschichtliche, biologische oder naturwissenschaftliche Ursprünge. Es ist spannend, auch nach Jahren noch Neues aus vorgegebenen Tätigkeiten zu lernen und deren tiefere Bedeutung zu erkennen.
Fazit
Die Beachtung von Ritualen und Etikette im Dojo fördert nicht nur die Hygiene und Ordnung, sondern auch den Respekt gegenüber dem Trainingsraum und den Mittrainierenden. Sie helfen uns, den Geist zu fokussieren und die Disziplin zu stärken, die für das Training in den Kampfkünsten unerlässlich ist.